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Maria Grazia Buccella
geboren: 15.08.1940 in Mailand, Italien
Biografie

Maria Grazia Buccella wurde am 15.08.1940 in Mailand geboren. Sie wuchs in einem wohlhabenden Hause auf und zog mit Ihrer Familie schon früh nach Trient wo sie das Prati-Gymansium besuchte. Nach erfolgreichen Abschlusses wurde sie mit 1957 mit 17 Jahren zur Miss Venezia Tridentina gewählt. Ein Startschuss für eine kleine Karriere, die der Ausschlag für Ihre Filmkarriere bedeuten sollte. Im Juli 1959 schickte Italien Sie für die achten Miss Universe Wahlen nach Long Beach in den USA. Dort erreichte Sie das Finale, konnte sich aber gegen die anderen Mitstreiter nicht durchsetzen. Am 05.12.1959 posierte Sie in der Zeitschrift „Il Borghese“ im Bikini und anderen (für damalige Verhältnisse) sehr knappen Outfits. Dies löste einen kleinen Skandal aus, da der Vater damals in Trient zur gehobenen Gesellschaft gehörte. Aufgrund ihres Misserfolges bei der Miss Universe Wahl 1959, schickte Italien Sie 1960 als Kandidatin zur Miss Europa Wahl. Dort belegte Sie den dritten Rang und wurde so einem etwas breiteren Publikum bekannt.

Erste kleinere Filmerfahrungen sammelte Sie bereits in den 50er Jahren wo Sie in „Rasputin“ mit Claude Brasseur mitspielte. Durch ihre schöne Figur, bekam Sie ab 1960 aber vermehrt Filmrollen. In ihrem ersten Film, war sie als Stripteasetänzerin in einem Lokal zu sehen. Ihre erste größere Rolle hatte sie 1962 in „Nerone 71“. Auch dort spielt sie eine aufreizende junge Frau, die den größten Wert auf ihr Äußeres legt. 1963 zog Sie nach Rom um in Cinecittà Fuß zu Fassen. In „Die Zerstörung von Rom“ spielt sie die Rolle der schönen Xenia, bevor sie ein Jahr später eine schicksalhafte Begegnung machte.

Anfang 1964 drehte Sie in Argentinien den Film „Il gaucho“ mit Vittorio Gassman. Regie führte Dino Risi und Produzent war der erfolgreiche Mario Checchi Giori. Produzent Cecchi Gori besuchte eines Tages mit seinem Sohn Vittorio die Darsteller am Set. Maria Grazia Buccella drehte eine Szene wo sie eine Trittleiter benötigte und wie es der Zufall wollte, traf Sie so auf Vittorio Checchi Giori, den Sohn des berühmten Produzenten. Beide verliebten sich ineinander und wurden ein Paar. Von nun an nahm die Karriere der damals 24-jährigen Buccella ordentlich Fahrt auf. Sie spielte vermehrt in Produktionen von Cecchi Gori mit und hatte so die Chance mit Weltstars wie Henry Fonda, Mario Adorf, Bourvil, Gina Lollobrigida oder Peter Sellers zu spielen. Sie machte sich einen Namen und spielte zukünftig nicht mehr nur für Cecchi Gori, sondern auch für andere großartige Produzenten und Regisseure wie Dino De Laurentiis oder Terence Young. Es war eine Zeit wo sie sich (nach eigenen Angaben) „vor Angeboten kaum retten konnte und vieles absagen musste“. Mitte/Ende der 1960er Jahre stand die schöne Schauspielerin auf dem Zenit ihres Schaffens. Dennoch spielte sie hin und wieder im Theater, da sie Spaß daran gefunden hatte. 1968 spielte sie mit Renato Rascel in dem Stück "Venti zecchini d'oro" von Pasquale Festa Campanile.

Durch das Theaterstück bekam sie unter Campanile die Rolle der „Tonino“ in „Warum läufst du immer nackt herum?“ zugesprochen. In dieser erfrischenden und witzigen Komödie spielt sie neben Tomas Milian und Gastone Moschin eine schöne junge Frau, die gerne leicht bekleidet durch die Gegend läuft. Milian, der sie offenbar in einer denkwürdigen Nacht zuhause angeschleppt und geheiratet hat, wird die liebenswürdige, aber leicht unterbelichtete Tonino nicht mehr los und schadet somit sein Image als Politiker. Am Ende wirft er seinen Job hin und schwimmt glücklich mit Tonino auf dem Bett im eigenen Haus davon – denn dieses steht komplett unter Wasser!

Nachdem sie 1970 mit Terence Hill Der Teufel kennt kein Halleluja gedreht hat, drehte Sie Anfang 1971 mit Gianni Morandi die Romanze „Das Callgirl und die Liebe“. Es sollte ihre vorerst letzte Hauptrolle sein. Am 28.02.1971 brach in den römischen De Paolis Filmstudios ein Brand aus. Gianni Morandi und Maria Grazia Buccella drehten dort die letzten Szenen des Filmes, bevor der Brand ausbrach. Verletzt wurde nach damaligen Zeitungsberichten niemand, allerdings sagte Buccella 18 Jahre später das Sie damals schwer erkrankt war und ihre Schauspielkarriere unterbrechen musste. Sie spricht nicht gerne darüber und machte auch in Interviews Jahre später einen großen Bogen um dieses Thema. Ob es mit dem Brand zu tun hat, ist leider nicht bekannt. Darüber hinaus trennte Sie sich von Vittorio Cecchi Gori, mit dem Sie aber bis heute ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.

1976 stand sie erstmals wieder vor der Kamera, konnte aber nicht an ihren damaligen Erfolgen anknüpfen. Sie versuchte sich mittlerweile auch als Sängerin, so nahm sie 1975 zusammen mit Enrico Montesano „Io non c'entro“ auf. Allerdings blieb Sie als Sängerin ziemlich erfolglos und sie ging zum Theater zurück. 1982 brach Sie dann nach Brasilien auf, wo Sie in einer dort ziemlich erfolgreichen Telenovela mitspielte. Nach einer kurzen Rückkehr nach Italien, wo sie erneut neben Tomas Milian in „Formel 1 und heiße Mädchen“ zu sehen war, ging Sie wieder nach Brasilien zurück. In einem Interview erzählte sie, das man in Brasilien für die Liebe zum Film schauspielern kann. Es sei anders als in Italien, man lebe in völliger Freiheit und hat alle Zeit der Welt. Trotzdem ging Sie im April 1987 zurück nach Italien wo Sie unter Claudio Risi im Theater die Rolle der "Lysistrata" spielte. Das Theaterstück kam sehr gut an und verschaffte Ihr abermals Rollen in TV-Serien. Ende der 1980er wurde es dann still um Buccella und sie zog sich aus dem Rampenlicht zurück. In Ihrer Freizeit beschrieb sich Buccella als einfache Frau. In einem Interview sagte sie „Die Zeiten der großen Verehrer und Verehrerinnen sind vorbei. Heute lebe ich glücklich und alleine zuhause, gehe mit Freunden ins Kino oder mache Fernsehabende. Außerdem singen wir zusammen und haben viel Spaß dabei“. Einzig das Sie damals „verschwenderisch“ mit dem Geld umging, macht Sie etwas unglücklich. Im Jahre 2019 war Sie letztmals in der Dokumentation „Cecchi Gori“ vor der Kamera zu sehen.

Weiterführende Links:
Internet Movie Database

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Filmliste
Nr. Jahr Filmname Rollenname Synchronsprecher Bild
1. 1970 Der Teufel kennt kein Halleluja Soledad Ingeborg Schöner 
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