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Jean-Paul Belmondo
birth name: Jean Paul Charles Belmondo
born: 09.04.1933 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich
died: 06.09.2021 in Paris, Frankreich
Biography

Jean Paul Belmondo wurde 1933 als zweites von drei Kindern in Neuilly-sur-Seine, Nähe Paris, geboren. Durch seinen Vater Paul, einem Bildhauer, hatte Jean-Paul das Priveleg die besten Schulen des Pariser Bürgertums zu besuchen. Er galt als ein undisziplinierter Schüler und hatte wenig Lust zu lernen. Aufgrund von Raufereien flog er sogar von einer Schule. Folglich versuchte er sich als Amateurboxer und bestritt später sogar neun Profikämpfe von denen er vier gewinnen konnte. 1948 ging er mehrmals ins Pariser Stadttheater und entdeckte seine Vorliebe zum Schauspiel. Nach einer Erkrankung an Tuberkulose beschloss der junge Franzose Schauspieler zu werden.

1950 gab Jean-Paul Belmondo schließlich sein Theaterdebüt, wurde aber erst im Oktober 1952 in der Pariser Schauspielschule zugelassen. Durch seine Erfahrungen als Boxer, geriet sein Gesicht in Mitleidenschaft. Das war für die Schauspielschule kontraproduktiv. Pierre Dux, dessen Schüler er war, erklärte einmal, "dass er mit dem Gesicht, welches er hat, niemals eine Frau umarmen könnte, weil das nicht glaubwürdig wäre". Belmondo blieb vier Jahre an der Schauspielschule und freundete sich mit Jean Rochefort, Jean-Pierre Marielle, Bruno Cremer und Michel Galabru an. 1956 schaffte Belmondo die Abschlussprüfung trotz Publikumsbeifall nicht - auch weil die Jury in ihm weiterhin einen aufmüpfigen und faulen Menschen sahen.

Seine schauspielerische Leistung blieb dennoch nicht Verborgen: Im selben Jahr drehte er "Sonntagsfreunde", seinen ersten Spielfilm für das Kino, welcher so extrem floppte, das die Vorstellungen zum Teil gratis in den Kinos und Höfen von Betrieben liefen. Nach einigen kleineren Rollen gelang ihn mit "Außer Atem" der internationale Kinodurchbruch. In den folgenden 30 Jahren spielte "Bebel" verschiedenste Rollen vom Gangster bis zum Polizisten, vom Frauenheld bis zur Obernull, vom Schriftsteller bis zum Abenteurer. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören "Der Profi", "Außer Atem", "Abenteuer in Rio", "Elf Uhr nachts" oder "Borsalino". Er spielte mit den größten Stars des französischen Kinos wie Alain Delon, Jean Gabin, Bourvil, Lino Ventura oder dem deutschen Superstar Gerd Fröbe. Neben zahlreichen männlichen Stars bekam der Boxer mit der zerbeulten Nase auch die schönsten Schauspielerinnen zur Seite gestellt. In Bremen drehte er zusammen mit Jean Seberg, in Malaysia mit Ursula Andress, in Mexiko mit Jaqueline Bisset, auf La Reunion mit Catherine Deneuve und in Italien mit Sophia Loren. Belmondo war zeitlebs ein Lebemann. Neben etlichen Ehen, hatte er zahlreiche Affären mit Schauspielkolleginnen wie Ursula Andress, Laura Antonelli oder Annie Girardot. Den Spitznamen "Bebel" bekam Jean-Paul Belmondo schon früh, denn er erwarb den Spitznamen aufgrund der Figur "Pepel", die Jean Gabin in dem Film "Nachtasyl" spielte. Da Belmondo diese Rolle für eine der schönsten des Kinos hielt, machte sich sein Freund Hubert Deschamps einen Spaß daraus, ihn mit diesem Spitznamen anzusprechen. Aufgrund eines Tippfehlers wurde aus Pepel "Bebel", und der Spitzname blieb bis zu Belmondos Tod.

Ende der 80er Jahre ebbte die Kinokarriere Belmondos langsam ab. Da kam ihm das Angebot von Claude Lelouch gerade recht. 1988 spielte Belmondo die Hauptrolle des Filmes "Der Löwe", wodurch er wieder zum kommerziellen Erfolg zurückfand. Für seine Leistung erhielt er 1989 auch den César als bester Schauspieler. Bei der Bekanntgabe seiner Nominierung hatte er jedoch erklärt, dass er kein Interesse an dem Preis habe, doch die Akademie setzte sich darüber hinweg und verlieh ihm den Preis. Belmondo blieb der Zeremonie fern und holte seinen Preis nicht ab. Er erinnerte daran das man er in den 50er Jahren trotz Beifalls beim Publikum nicht die Abschlussprüfung der Pariser Schauspielschule bestand. Seitdem war das Publikum die einzige Jury, die ihm Auszeichnungen in Form von vollen Kinos, Beifall etc. geben konnte und die er stets respektierte und annahm.

Nach dieser Erfahrung beschloss Belmondo sich der Theaterarbeit zu widmen und zurück zu den Wurzeln zu kehren. Mit immensen Erfolgen verhalf der dem französischen Theater zu alter Stärke zurück. Über Jahre waren seine Vorstellungen ausverkauft und er wurde zum Superstar des französichen Theaterspiels. Nur noch gelegentlich nahm er Rollen für das Kino an. Im November 1999 erlitt er einen Schwächeanfall und stand nicht mehr auf der Bühne. Am 08.08.2001 erlitt er im Urlaub auf Korsika schließlich einen Schlaganfall. Über 6 Jahre kämpfte er sich zurück ins Leben, bevor er 2008 seinen letzten Film drehte. "Ein Mann und sein Hund" blieb jedoch unter den Erwartungen und Belmondo beschloss eine Schauspielkarriere an den Nagel zu hängen. In den folgenden Jahren wurde Belmodno zahlreich geehrt und gewann viele Preise für sein Lebenswerk. 2021 verstummte Bebel für immer. Er starb in seinem Haus in Paris im Alter von 88 Jahren.



Bildergalerie
Der Panther wird gehetzt (1959) Ho! (1968) Der Profi (1981) Les Miserables (1995) Belmondo von Belmondo (2016)

Additional Links:
Internet Movie Database

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Filmography
No. Year Title Role Voice actor Picture
1. 1962 The Shortest Day Sizilianischer Erbe  
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