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| Die große blaue Straße | |
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Das Leben ist ohne Gnade, Das Leben kennt keine Gnade, Leben ohne Gnade |
Un dénommé Squarcio; La grande strada azzurra (Squarciò); Veliki plavi put
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Italien - Frankreich - Deutschland - Jugoslawien 1957 - 89 Min. |
Internationale Titel einblenden |
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Inhalt |
Den Fischern am Mittelmeer geht es schlecht. Die Preise für Fisch sind im Keller und an guten Tagen fängt man gerade so viel, dass es zum Überleben reicht. Als es in einem Sommer fast ununterbrochen stürmt und kein Fischfang mehr möglich ist, geht es allem im Dorf sehr schlecht. Der junge Fischer Giovanni Balzano, der von allen Squarciò genannt wird hat gerade seine Mutter verloren und möchte gerne seine geliebte Rosetta heiraten. Um seiner Frau das leidvolle Leben seiner Mutter zu ersparen, beschließt er fortan mit Bomben zu fischen. Die ist zwar gefährlich und illegal, aber deutlich einträglicher als das Fischen mit Netzen. 16 Jahre später hat sich nicht viel an der Situation geändert. Squarciò ist mittlerweile verheiratet und hat drei Kinder. Seine zwei Söhne begleiten ihn beim Fischen. Er fischt noch immer weit außerhalb der übrigen Fanggebiete mit Bomben. Im Dorf ist dies ein offenes Geheimnis. Auch sein Freund, der Polizist Gaspare weiß Bescheid, kann ihn aber nur festnehmen, wenn er Squarciò auf frischer Tat ertappt. Als der örtliche Steinbruch geschlossen wird und Domenico, der Geliebte von Squarciòs Tochter Diana, seine Arbeit verliert, versucht dieser es Squarciò gleich zu tun, um das Geld für die Hochzeit zu verdienen. Doch Gaspare kommt dahinter und versucht ihn aufzuhalten. Bei Domenicos Fluchtversuch explodiert schließlich eine der Bomben und Domenico kommt ums Leben. Gaspare quittiert daraufhin den Dienst und ein neuer, viel motivierterer Wachmann kommt mit einem schnellen Zollboot ins Dorf. Fortan brechen schwere Zeiten für Squarciò an, doch er kann mit der Bombenfischerei nicht aufhören, will er doch seiner Familie ein schönes Leben bescheren und die Hochzeit seiner Tochter bezahlen, die nach dem Verlust von Domenico mit dem Fischersohn Renato angebandelt hat. Doch der neue Wachmann macht ihn immer öfter einen Strich durch die Rechnung, so dass Squarciò eines Tages sogar sein Boot versenken muss, um nicht erwischt zu werden. Ohne Boot steigen ihm schnell die Schulden zu Kopf, so dass er sich schließlich gezwungen sieht ohne Boot in den Fanggebieten mit Bomben zu fischen. Damit verscherzt er es sich mit sämtlichen Freunden und Dorfbewohnern. Schließlich nimmt er einen weiteren Kredit auf, um ein neues Boot zu ersteigern. Obwohl seine Frau ihn bittet nicht wieder mit Bomben zu fischen, fährt er mit seinen Söhnen wieder raus. Es kommt, wie es kommen muss: Beim Präparieren der Bomben kommt es zur Explosion und Squarció und einer seiner Söhne werden verletzt. Der andere Sohn schafft es seinen Bruder ins Boot zu tragen, kann aber Squarciò nicht bewegen. Dieser bittet daraufhin seinen Sohn mit seinem Bruder allein ins Dorf zu fahren. Während der Sohn mit dem Boot davon fährt, stirbt Squarciò beim Blick auf seine große blaue Straße.
Der damals 18jährige Terence Hill spielt in diesem Drama die Nebenrolle des jungen Fischers Renato. Er ist der Sohn von Squarciòs Freund Salvatore, bandelt schließlich mit Squarciòs Tochter Diana an und verspricht ihr sie zu heiraten.
"Die große blaue Straße" ist Terence Hills 10. Film. Dabei stellt der Film eine Besonderheit in Terence Hills Karriere dar, denn hier ist er erstmals in Farbe zu sehen. Seine neun Filme zuvor wurden alle in schwarz/weiß gedreht.
Der Film basiert auf dem Roman "Squarciò" des italienisches Schriftstellers Franco Solinas. Solinas arbeitete auch am Drehbuch des Films mit und war im weiteren Verlauf seiner Karriere an vielen weiteren erfolgreichen Drehbüchern beteiligt, u.a. bei den Italowestern "Töte Amigo", "Der Gehetzte der Sierra Madre" und "Tepepa". 1969 war er mit Regisseur Gillo Pontecorvo für ihr gemeinsames Drehbuch für den Film "Schlacht um Algier" für einen Oscar nominiert. Der dem Film zugrunde liegende Roman erschien in Deutschland unter dem Titel "Der Fischer im Netz". Sowohl die ARD als auch das ORF produzierten 1958 auf dem Buch basierende Hörspiele.
Die deutsche Fassung des Films startete nach einer Uraufführung im Rahmen einer Großveranstaltung im Berliner Friedrichstadt-Palast am 17.08.1959 regulär am 21.08.1959 in den Kinos der DDR. Hier lief er unter dem bekannten deutschen Titel "Die große blaue Straße". In den westdeutschen Kinos startete der Film erst acht Monate später, genauer gesagt am 12.04.1960. Hier hieß der Film beim Kinostart "Das Leben ist ohne Gnade". Auf DVD wurde der Film auch mit dem völlig falschen Titel "Das Leben kennt keine Gnade" veröffentlicht.
Alle deutschen Veröffentlichungen und auch die im Fernsehen gezeigte Fassung enthalten die von den DEFA-Studios für Synchronisation in der DDR erstellte Synchronfassung. Die Dialoge schrieb Wolfgang Krüger, die Dialogregie führte Johanna Simeth. Die Synchronisation bietet eine echte Kuriosität, denn einer der Söhne der Hauptfigur wird vom damals 11jährigen heutigen Politiker der Linksfraktion Gregor Gysi gesprochen. Der Sprecher von Terence Hill ist Lothar Ziebell.
Diese heute bekannte Fassung des Films ist gegenüber der italienischen Originalfassung leicht gekürzt. Es fehlen ca. 4,5 Minuten. Den Kürzungen fiel dabei auch eine Szene mit Terence Hill zum Opfer. Eine detaillierte Auflistung aller Schnitte lässt sich im Schnittbericht nachlesen.
In den westdeutschen Kinos lief damals eine eigene Synchronfassung. Diese wurde unter der Dialogregie von Alexander Golling von der Astra-Filmkunst GmbH erstellt. Diese westdeutsche Fassung ist bisher unveröffentlicht. Ob die Fassung ungekürzt war, ist leider unbekannt.
Der Film wurde 1958 beim internationalen Filmfestival in Karlovy Vary mit dem Preis für junge Schöpfer ausgezeichnet.
An der Produktion des Films waren Produktionsfirmen aus Italien, Frankreich, Deutschland und Jugoslawien beteiligt. Die deutsche Produktionsfirma war hierbei die "Eichberg Film" aus München. Mit Peter Carsten ist in der Rolle des Wachtmeisters Riva auch ein deutscher Schauspieler im Film zu sehen.
Gedreht wurde der Film in Kroatien, genauer gesagt auf der Halbinsel Istrien in den Ortschaften Vrsar und Umag.
Laufzeiten:
Deutsche TV-Ausstrahlung (Eins Festival): 89:24 Minuten.
Deutsche DVD (Castle View): 90:00 Minuten.
Spanische DVD (Medusa): 94:26 Minuten.
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Starttermine: |
22.11.1957 |
Italien |
Kinopremiere |
30.07.1958 |
Frankreich |
Kinopremiere |
923.371 Besucher |
21.08.1959 |
Deutschland |
Kinopremiere |
Die große blaue Straße; DDR |
12.04.1960 |
Deutschland |
Kinopremiere |
Das Leben ist ohne Gnade; BRD |
04.05.1962 |
Finnland |
Kinopremiere |
15.02.1968 |
Deutschland |
TV-Premiere |
DFF 1 (DDR) |
10.06.1979 |
Deutschland |
TV-Premiere |
Leben ohne Gnade; ZDF (BRD) - 19:30 Uhr |
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Zusätzliche Inhaltsangaben einblenden |
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Besetzung |
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Stab |
Musik |
Carlo Franci (Musiche di)
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Drehbuch |
Ennio De Concini (Sceneggiatura con la collaborazione di), Franco Solinas (Sceneggiatura di; Tratto dal Romanzo 'Squarciò' di), Gillo Pontecorvo (Sceneggiatura con la collaborazione di)
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Stunt-Koordinator |
Enzo Musumeci Greco (Direttore di lotta)
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Kamera |
Mario Montuori (A.I.C.; Direttore della fotografia), Alfio Contini (Operatore alla macchina)
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Schnitt |
Eraldo Da Roma (Montaggio di)
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Bauten |
Piero Gherardi (Scene di), Mirko Lipuzic (Scene di)
| Kostüme |
Lucia Mirisola (c.s.c.; Costumista)
| Maske |
Anacleto Giustini (Truccatore)
| Frisuren |
Gustavo Sisi (Parrucchiere)
| Produktionsfirmen |
GE. S. I. Cinematografica (Roma), Play-Art (Parici), Eichberg Film GmbH (als Eichberg Film; Monaco), Triglav Film (Lubiana; con la partecipazione della)
| Regieassistent |
Enzo Alfonsi (Aiuto regìa), Giuliano Montaldo (Aiuto regìa), Serge Witta (Aiuto regìa), Jane Kavcic (Aiuto regìa)
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Produzent |
Maleno Malenotti (presenta; Prodotto da), Baccio Bandini (Organizzatore), Tone Hoian (Direttore di produzione)
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Regie |
Gillo Pontecorvo
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Alternativtitel |
Das Leben ist ohne Gnade |
Unter diesen Titel lief der Film in den westdeutschen Kinos. |
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Spielzeit dieser Version: 89 Minuten |
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Das Leben kennt keine Gnade |
Unter diesem Titel ist der Film 2008 auf DVD erschienen. |
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Spielzeit dieser Version: 90 Minuten |
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Leben ohne Gnade |
Unter diesen Titel lief der Film schon kurze Zeit später als Wiederaufführung in den westdeutschen Kinos. Bei diesen Titel fällt das "Das" und "ist" komplett weg. Außerdem wurde damit beworben, das der Film mit Yves Montand ist, dem Star aus dem Welterfolg "Lohn der Angst" von 1953! |
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Spielzeit dieser Version: 89 Minuten |
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Empfohlene Medien |
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