Deutsch Englisch Ungarisch Italienisch

Bild

Interviews

Weiterführende Links

Datenbank-Suche
Interview mit Harold Bergman
Das Interview führte Andreas 2013 und veröffentlichte es im Forum von spencerhill.de.

Harold Bergman mit Bud Spencer und Terence Hill

Sie werden nächstes Jahr 94 Jahre alt. Wie geht es Ihnen?

Ja, im April werde ich 94 Jahre alt. Keine größeren gesundheitlichen Probleme, und der Doktor meint, alles scheint in Ordnung. Ich lass es jedoch etwas ruhiger angehen. Keine größeren Reisen ohne Begleitung.

Ihren berühmtesten Charakter spielten Sie in "Vier Fäuste gegen Rio" als Chef der Doppelgänger-Agentur. Welche angenehmen Erinnerungen haben Sie an den Dreh?

Meine Erinnerungen an "Vier Fäuste gegen Rio" bleiben mir recht lebendig, weil es meine einzige Reise nach Rio war. Jeder außer mir flog von Rom ab; ich flog von Miami aus nach Rio. Ich traf sie dann am Flughafen von Rio, und alle waren erstaunt, daß ihr Flug so lange dauerte. Sie dachten, weil es ja "innerhalb Amerikas" läge, es viel kürzer sein müsste; die Tatsache, daß die Flugstrecke 6400km beträgt, hatten sie nicht beachtet.

Der gesamte Film wurde in Brasilien gedreht - selbst die Szene, die in New York spielen soll. Man hatte von New York ein paar Außenaufnahmen aus dem Fundus, aber die Büroszenen wurden in einem Gebäude in Rio gedreht. Es war ein unbeschwerter und angenehmer Dreh. Der Regisseur, die Crew und die meisten der Darsteller hatten schon früher zusammen gearbeitet, so kannten wir uns schon und genossen die Anwesenheit aller. Es wurde vor und nach Ostern gedreht, deshalb ging's in Rio ziemlich festlich zu und wir hatten alle etwas Freizeit für Besichtigungstouren.

Die spezielle Kamera, die damals benutzt wurde, nahm zuerst die eine Hälfte der Szene auf, nachdem man das Set dann umgestellt hatte, die andere Hälfte der Szene. Man merkt, daß dabei niemand in der Mitte "auseinandergeschnitten" wird. Während der Dreharbeiten ging die Spezialkamera kaputt und eine andere musste aus Sao Paolo angeliefert werden, was mehrere Tage dauerte. Die Unterbrechung haben wir dann für zusätzliche Stadtbummel genutzt! (Die Split-Technik dieser Kamera ist wahrscheinlich heute durch elektronische Ausrüstung modernisiert worden).

Sie sprechen deutsch. Wie haben Sie's gelernt?

An der Universität habe ich Deutsch studiert/gelernt, es ist also mehr ein "Schuljungen-Deutsch". Deutsch zu sprechen bin ich nicht mehr gewohnt. In meiner Militärzeit während der Besatzung in Österreich in 1945 und 1951 hatte es sich sogar verbessert, aber in den folgenden 60 Jahren ohne Gebrauch hat es dann ziemlich gelitten.

Wie war es, mit Buffy Dee zu drehen?

Obwohl Buffy Dee und ich an einigen gemeinsamen Filmen arbeiteten, hatten sich unsere Drehzeiten nie überschnitten, deswegen habe ich auch keine Erinnerungen an Dreharbeiten mit ihm. Allerdings waren wir innerhalb der Filmgemeinschaft von Süd-Florida gute Bekannte und sahen uns regelmäßig bei Vorsprechen und Proben. Er war immer am Witze reißen und der Mittelpunkt des Geschehens, er nahm alles nicht so ernst.

In "Aladin" haben sie eine Szene mit einem Affen gedreht. Wie war das?

Die Szene im Operationssaal wurde in einem großen Krankenhaus in Miami Beach gedreht. Wegen des verstörten Orang-Utans dauerte es fast einen ganzen Tag, bis sie fertig war. Sein Trainer war nicht in der Lage, das Tier zu kontrollieren, dass von all den Menschen, Lichtern, der Kamera und dem ganzen Lärm irritiert war. Das Schlimmste von allem war allerdings der Geruch des Tieres. Uns allen wurde davon schlecht. Aus Zeitgründen wurde die geplante Verwandlungsszene auf dem OP-Tisch schließlich geändert und das Tier und sein Trainer wurden entlassen.

Sie spielen zwei unterschiedliche Charaktere in den "Cocoon"-Filmen. Einen als Minister, den anderen als Doktor. Ist das nicht ungewöhnlich?

Ja, es ist ungewöhnlich für einen Schauspieler, bei einer Fortsetzung für eine andere Rolle engagiert zu werden. Twentieth-Century-Fox äußerten deswegen leichte Bedenken, als Regisseur Dan Petrie sie über mein Engagement als Doktor in der Fortsetzung informierte, aber er überzeugte sie damit, dass das Publikum das eh nicht merken würde, und er lag richtig. Sie sind einer der ganz wenigen, die mich jemals darauf ansprachen.


nach oben