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Abschied von einer Legende
Ein Bericht über die Trauerfeier und die Beerdigung von Bud Spencer am 29. Juni und 30. Juni 2016 in Rom
Abschied in drei Akten
Die Trauerfeier
Die Beerdigung
Terence Hill erinnert sich an Bud Spencer
Die Beerdigung
30.06.2016 - 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr - Basilica di Santa Maria in Montesanto an der Piazza del Popolo

Einen Tag später, am Donnerstag, den 30. Juni fand in der Basilica di Santa Maria in Montesanto an der Piazza del Popolo die Trauerfeier statt.

Die Messe sollte um 12.00 Uhr beginnen. Da ein großer Andrang gewiss war, machte ich mich aber schon um 09.15 Uhr auf den Weg. An der Spanischen Treppe traf ich Benjamin, der gestern leider noch nicht dabei sein konnte und gemeinsam machten wir uns auf den kurzen Fußweg zur Piazza del Popolo.

Als wir dort um 09.30 Uhr ankamen, warteten bereits um die 30 Menschen am Eingang zur Basilika. Wir stellten uns dazu und warteten das weitere Geschehen ab. Es war ja unklar, ob auch ein Teil des Fußvolkes in die Kirche durfte, weswegen wir uns nicht zu weit vom Eingang entfernten.

Es dauerte allerdings nicht lange, bis links und rechts des Eingangs Absperrungen aufgestellt wurden. Benjamin und ich sicherten uns einen Platz in der ersten Reihe rechts vom Haupteingang. Die Organisatoren entschieden sich, alle Blumenkränze auf die rechte Seite zu legen, da auf der linken Seite später noch eine Band das Lied Dune Buggy aus "Zwei wie Pech und Schwefel" anstimmen sollte.

Unter den Blumenkränzen fanden sich letzte Grüße von den Nachfahren von Horst Wendlandt, bzw. der Filmproduktionsgesellschaft Rialto Film GmbH, der Familie Barboni, der Firma 3L aus Deutschland und dem sudanesischen Botschafter aus Rom (der offensichtlich auch gerne Bud Spencer-Filme schaut).

Der Zufall wollte es, dass Benjamin und ich nun direkt vor diesem Blumenmeer standen und ich zu allem Überfluss auch noch weit und breit der Einzige mit Bud Spencer-Shirt war. Das gab nicht nur ein perfektes Bild für die Fotografen ab, ich war jetzt auch Dauerinterviewpartner für die Kollegen von Rai 1, Rai 2 und Sky News. Dass Benjamin und ich aus Deutschland kamen, machte die Angelegenheit natürlich nur noch interessanter.

Eigentlich hatten wir nun Sitze in der ersten Reihe. Da der Presse aber erlaubt wurde, sich direkt vorm Eingang zu tummeln, war die Sicht sehr eingeschränkt.

Nach und nach trudelten nun die Trauergäste ein. Giuseppe war einer der Ersten. Buds Töchter und Enkelkinder kamen nach und nach an. Die Zuschauerzahl wuchs stetig an. Nach meiner Schätzung sollten ca. 5.000 Menschen Bud das letzte Geleit geben.

Ab 11.30 Uhr ging es dann Schlag auf Schlag. Zunächst kam Giuseppe nochmal aus der Kirche und plauderte mit den Umstehenden. Kurz danach erschien Buds Ehefrau Maria. Um 11.35 Uhr erschienen Mitglieder von Lazio Rom, die vielleicht als Chor in der Kirche auftreten werden. Der Filmregisseur Ermanno Olmi stellte sich, wie einige andere, den Fragen der Presse. Man spürte bei den Wartenden aber die Anspannung auf das Eintreffen von Terence Hill.

Terence traf um 11.42 Uhr ein. Anders als bei allen anderen Gästen bekam Terence einen großen Applaus gespendet. Die Presse war durchgängig fleißig bei der Arbeit. Als Terence aber eintraf, gab es kein Halten mehr. Es bildete sich eine große Traube an Fotografen um ihn, so dass man ihn kaum zu Gesicht bekommen konnte. Wie man es von ihm erwarten konnte, gab er keine Interviews, sondern verschwand mit einem nickenden Lächeln in der Basilika.

Der Sarg mit unserem Bud kam um 11.53 Uhr an und wurde unter großem Applaus und lauten "BAMBINO!"-Rufen die Stufen zur Kirche getragen. Die Band setzte ein und das oben erwähnte Lied sorgte für eine einmalige, gelöste und gleichzeitig melancholische Stimmung. Dune Buggy, von ca. 15 Musikern und Sängern vorgetragen, genau in diesem Moment zu hören, ließ mich zweifeln, ob wir hier wirklich gerade auf Buds Beerdigung und nicht viel eher beim Fantreffen sind und gleich gibt's Bohnen aus der Pfanne und den nächsten SpencerHill-Klassiker zu sehen.

Die Trauerfeier begann, nicht geladene Gäste hatten keinen Zutritt. Wir warteten eine Stunde bis um ca. 13.00 Uhr die Pressevertreter in die Kirche gelassen wurden. In der Zwischenzeit ging draußen niemand nach Hause. Im Gegenteil, immer mehr Menschen stellten sich dazu, um gemeinsam zu trauern und Erinnerungen an Bud Spencer auszutauschen.

Gegen 13.30 Uhr war die Trauerfeier beendet und die Organisatoren öffneten auf der Seite von Benjamin und mir das Absperrgitter ein kleines Stück, damit die rausströmenden Gäste nicht den für Bud vorbehaltenen Mittelgang entlang gehen mussten. So konnten wir auch nochmal einen Blick auf Franco Nero werfen, der direkt an uns vorbeiging.

Die Band setzte wieder ein. Leider spielten sie kein anderes Lied, sondern wieder Dune Buggy. Und da der Sarg nach dem Lied noch nicht zu sehen war, spielten sie es halt nochmal von vorne. Und nochmal. Und dann nochmal.

Zum Schluss kam Terence mit seiner Lori aus der Kirche und wir wurden langsam hibbelig, da wir hofften, nochmal einen guten Blick auf ihn zu bekommen, wenn er an uns vorbei geht. Glücklicherweise gelangen mir zwei bis drei gute Fotos, als die beiden aus der Kirche traten, denn die Fotografen ließen sofort erneut ein Blitzlichtgewitter los und belagerten ihn dermaßen, dass die Ordner gar nicht dazu kamen, ihm den Weg zu zeigen und nach einigen kurzen Interviews, verschwand er durch den Mittelgang. Von der Menge gab es erneut einen großen Applaus und es ertönten laute TRINITA- und DON MATTEO-Rufe.

Als die Sargträger Bud aus der Kirche trugen, klatschte die Menge einen großen, lang anhaltenden Beifall und riefen ein letztes Mal aus voller Kehle:

BAM! - BI! - NO!

BAM! - BI! - NO!

BAM! - BI! - NO!

Vielen Dank an Sebastian Meinschien für den Bericht und die Bilder!
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