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Maurizio Merli
geboren: 08.02.1940 in Rom, Italien
verstorben: 10.03.1989 in Rom, Italien
Biografie

Maurizio Merli wurde am 08.02.1940 in Rom geboren und war schon seit Kindheitstagen von der Schauspielerei fasziniert. Ende der 1950er bewarb er sich an der Akademie für Schauspielkunst und schloss diese Anfang der 60er Jahre mit Bravour ab. Er arbeitete vermehrt für Fotoromane (u.a „Grand Hotel“ in denen auch Terence Hill Mitte der 60er Jahre einige Fotosessions hatte).1963 gab er dann laut eigener Aussage sein Filmdebüt in "Der Leopard". In einem Interview sagte der Römer, das er als Statist in der Anfangsszene zu sehen war. Ob er unter den Tausenden von Statisten letzendlich auch im fertigen Film zu sehen war, bleibt fraglich. Auch ist es möglich das man ihn nur von hinten sieht. Daher ist eine Identifizierung nahezu unmöglich.

Nach einigen Theaterauftritten, hatte er 1964 seine erste größere Rolle in dem TV-Dreiteiler "I grandi camaleonti" (Regie: Edmo Fenoglio). In den Folgejahren war er wieder vermehrt im Theater zu sehen. 1967 war er dann auch kurz neben Franco & Ciccio in "Zwei Trottel gegen Django" zu sehen. Größere bzw erwähnenswerte Auftritte blieben in den Folgejahren aber aus. 1973 schlug dann seine große Stunde und der Kurswechsel des Theaterschauspielers Maurizio Merli. Regisseur Franco Rossi besetzte ihn für die Hauptrolle der Miniserie "Der junge Garibaldi". Auch in Deutschland kam man 1980 auf den Genuss, und so zeigte die ARD die Miniserie erstmals in deutscher Sprache. Im Jahre 1974 folgten weitere Hauptrollen in „Wolfsblut greift ein“ und „Catene“. Im letzteren ist er erstmals in einem italienischen "Krimi" zu sehen, wenn dieser auch noch etwas ungewöhnlich ist.

Sein großer Durchbruch gelang Merli 1975 mit der Rolle des Kommissars Betti in "Verdammte, Heilige Stadt" AKA "Gewalt rast durch die Stadt", unter der Regie von Marino Girolami. Es war der Girolami selbst, der sich für Merli stark machte, ihn als Ersatz für Richard Harrison zu schreiben, den Produzent Fabrizio De Angelis stattdessen einplanen wollte. Der Hauptdarsteller sollte Franco Nero ähneln, der mit "Tote Zeugen singen nicht" einen großen Erfolg erzielt hatte, so dass Merli sich absichtlich einen Schnauzer wachsen ließ, der später zu einem seiner Markenzeichen werden sollte. Der Film war ein großer kommerzieller Erfolg und spielte über zwei Milliarden Lire ein. Damit war der Film 1975 der 25. erfolgreichste Film des Jahres in Italien - Inmitten der Glanzzeit des italienischen Kinos. Ein kollossaler Erolg und der Start einer Welle von Polizeifilmen mit Schnauzbart Maurizio Merli als knallharter Polizist.

Zwischen 1976 und 1979 spielte er alleine in dreizehn Polizeifilmen mit, wobei er bei fast allen Filmen die Hauptrolle übernahm. Dabei spielte er neben festen Genregrößen wie Tomas Milian, Gastone Moschin, Renzo Palmer oder John Saxon. Auch vermöbelte Merli in seinen Polizeifilmen gerne bekannte Bösewichte aus dem Spencer/Hill Universum. Oftmals mussten also Claudio Ruffini, Nello Pazzafini oder Riccardo Petrazzi die Nase hinhalten. Die Ausnahme an Polizeifilmen bleibt nur der Western "Mannaja - Das Beil des Todes" aus dem Jahre 1977. Während Merli in "Wolfsblut greift ein" bereits von Thomas Danneberg synchronisiert wurde, gab in "Mannaja" Wolfgang Hess sein Bestes. Damit wurde Merli von beiden Stammsprechern Hill und Spencers gesprochen. 1978 spielte Merli dann außerdem noch neben Weltstar Joan Collins und "Spyros" Werner Pochath in dem Italienisch-Österreichischen Polizeifilm "Die Zuhälterin".

Gegen Ende der 1970er Jahre gerät das Genre des Polizeifilms in eine Krise und es wurde für Merli schwierig andere, ungewohnte Rollen, zu übernehmen. So spielte er 1980 in "Priest of Love" einen Leutant und 1987 in "Tango Blu", seinem letzen Film, einen Showmaster. Letzterer war allerdings alles andere als ein Erfolg und damit ein unwürdiger Abschied für den einstigen Liebling des Polizeifilms. Im TV war er in den 80er Jahren Hin und Wieder in Talkshows zu sehen. Ansonsten wurde es still um Merli.

Am 10. März 1989 erlitt Merli in Rom beim Tennisspielen mit einem Freund und unter den Augen seiner Tochter einen Herzinfarkt. Obwohl er sofort in das umliegende Krankenhaus gebracht wurde, kam er dort bereits leblos an. So starb er im Alter von nur 49 Jahren. Merli ist auf dem Friedhof von Poggio Catino begraben, einem Dorf, in dem er gerne seine Ferien und seine Freizeit mit seiner Familie verbrachte. Seine beiden Kinder, Michela und Maurizio Matteo, sind ebenfalls in das Schauspielgeschäft eingestiegen und sich mehr oder weniger unregelmäßig in kleinen Rollen zu sehen. Seine damalige Frau, Rita Di Santo, ist heute noch als Filmkritikerin aktiv.



Bildergalerie
Zwei Trottel gegen Django (1967) Wolfsblut greift ein (1974) Camorra - Ein Bulle räumt auf (1976) Mannaja - Das Beil des Todes (1977) Tango Blu (1987)

Weiterführende Links:
Internet Movie Database
Cinema-Italiano-Datenbank
Pollantesquad (italienisch)

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Filmliste
Nr. Jahr Filmname Rollenname Synchronsprecher Bild
1. 1963 Der Leopard
(laut mehreren Quellen; angeblich Leutnant von Garibaldi in der Revolutionsszene am Anfang)
 
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