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Porträt
Ennio Morricone - Der Maestro (2021)

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Ennio Morricone
geboren: 10.11.1928 in Rom
verstorben: 06.07.2020 in Rom
Biografie

Der römische Komponist Ennio Morricone wurde am 10. November 1928 geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung mit einem Studium für Trompete und Chormusik. Ab 1953 wirkte er an der Gestaltung des Musikprogramms eines italienischen Radiosenders mit, ab 1956 arrangierte er für die italienische RAI die Musik für verschiedene Shows. Zudem schrieb er auch Arrangements für Popsongs und leitete Bands und Orchester für Plattenaufnahmen. Seinen ersten Soundtrack komponierte Morricone 1961 für den Film „Il federale“, der allerdings noch kein großer Erfolg wurde. Dieser stellte sich schlagartig 1964 ein, als die Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Schulkameraden Sergio Leone begann. Seine innovativen Soundtracks zu dessen Western „Für eine Handvoll Dollar“, „Für eine Handvoll Dollar mehr“, „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ wurden stilprägend für das Genre des Westerns und wurden auch in den Hitparaden zu Hits. Der Erfolg hatte aber auch eine Kehrseite, denn viele Menschen haben Morricone Zeit seines Lebens vor allem mit Westernmusik in Verbindung gebracht, was der Karriere Morricones aber nicht gerecht wird. Im Laufe seines 40-jährigen Schaffens als Filmkomponist schrieb Morricone die Musik für über 500 Filme und TV-Serien der unterschiedlichsten Genres.

Für fünf seine Werke wurde er für den Oscar nominiert, u.a. 1987 für „The Mission“ und 1988 für „The Untouchables“. Überreicht bekam er die Trophäe aber erst 2007 von Clint Eastwood, als Anerkennung für sein Lebenswerk. Weitere neun Jahre später gewann er schließlich doch noch einen „echten“ Oscar in der Kategorie „Beste Filmmusik“ – ein Kunststück, das auch nicht vielen Künstlern gelingt. Ausgezeichnet wurde sein Soundtrack zu Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“.

Für Filme mit Bud Spencer und/oder Terence Hill schrieb Morricone sechs Mal die Musik und schuf auch hier einige Meisterwerke. Das erste Mal ertönte eine seiner Kompositionen 1967 in Terence Hills Django und die Bande der Gehenkten, wobei hier nur ein Stück aus Morricones Soundtrack zu „Die letzten Zwei vom Rio Bravo“ wieder verwendet wurde. Den ersten kompletten Soundtrack zu einem Film unserer Helden schrieb Morricone 1969 für Bud Spencers Western Die fünf Gefürchteten. Es folgten die Soundtracks zu Die im Dreck krepieren (ebenfalls 1969) und Vier Fliegen auf grauem Samt (1971). Die größte Bekanntheit erlangte aber seine Musik zu den Filmen Mein Name ist Nobody und Nobody ist der Größte, die sein Freund Sergio Leone in den Jahren 1973 und 1975 produzierte und deren Titelmelodien auch heute noch im Radio zu hören sind. 1981 komponierte er schließlich noch die Musik zu Eine Faust geht nach Westen. Zehn Jahre später benutzte Terence Hill dann noch zwei Kompositionen von Morricone für seinen Film Lucky Luke. Die beiden Stücke schrieb Morricone allerdings schon 1966 für „Der Gehetzte der Sierra Madre“.

Ennio Morricone wurde in seiner Karriere 9 mal mit dem "David Di Donatello"-Award, dem höchsten italienischen Filmpreis, ausgezeichnet, das letzte Mal 2010 für seine Musik zum Film Baarìa.

Ennio Morricone, der vielleicht bekannteste Komponist der Filmgeschichte, starb am 6. Juli im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt Rom.

Filmliste
Musik
No. Jahr Titel Kommentar
1 1967 Django und die Bande der Gehenktenungenannt, Song 'Le pistole nun discutono'
2 1969 Die fünf GefürchtetenMusiche di
3 1969 Die im Dreck krepierenMusiche
4 1971 Vier Fliegen auf grauem SamtMusiche originali di
5 1973 Mein Name ist Nobody
6 1975 Nobody ist der GrößteMusiche originali di
7 1981 Eine Faust geht nach WestenMusiche composte e dirette da
8 1990 Lucky Lukeungenannt, Songs 'La resa' und 'La caccia'
Autor
No. Jahr Verlag
1 2019 Ennio Morricone, Alessandro De Rosa - In his own Words Oxford University Press
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