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| Die rechte und die linke Hand des Teufels | |
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Lo chiamavano Trinità...
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Italien 1970 - 109 Min. |
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Inhalt |
Der müde Joe (Terence Hill) ist ein herumtreibender Cowboy, der sich mit kleineren Gaunereien über Wasser hält. So "übernimmt" er zu Beginn z.B. einen Gefangenen aus der Hand zweier Kopfgeldjäger, die auch gleich am eigenen Leibe erfahren, warum der müde Joe auch "die rechte Hand des Teufels" genannt wird. Mit dem mexikanischen Gefangenen reitet Joe in die nächste Stadt und erreicht diese genau in dem Moment, in dem sich sein Bruder (Bud Spencer), der eigentlich Pferdedieb ist, dort aber als Sheriff Unterschlupf gefunden hat, drei Banditen im Duell gegenüber sieht. Während der Gefangene schon ein Gebet für den Sheriff ausspricht, denkt Joe gar nicht daran, seinem Bruder zu Hilfe zu kommen, denn im Gegensatz zu den drei bemitleidenswerten Pistoleros, weiß Joe, dass sein Bruder den Beinamen "die linke Hand des Teufels" trägt und ist fest davon überzeugt, dass er die drei umgelegt, wenn sie es wirklich versuchen sollten. So kommt es dann auch. Im Anschluss an das Duell kommt raus, dass die drei Banditen zu den Leuten des Majors gehören, der die Stadt fest unter seiner Kontrolle hat und sich zum Ziel gesetzt hat ein paar friedliche, mormonische Siedler aus einem nahe gelegenen Tal zu vertreiben. Dies schmeckt "dem Kleinen", wie Joe seinen Bruder immer wieder nennt, aber nicht, da er die Sorge hat, dass ein Blutbad unter den Siedlern die Ranger auf den Plan rufen könnte und er dann als falscher Sheriff auffliegen würde. Das kann er aber nicht riskieren, da er in der Stadt auf zwei Kameraden wartet, mit denen er dann den Major um seine Viehherde erleichtern möchte. Der Kleine überredet Joe zu bleiben und ihm im Kampf gegen den Major und seine Leute zu unterstützen und ernennt ihn zu seinen Hilfssheriff. Gemeinsam nehmen sie es nun nicht nur mit dem Major auf, sondern auch gleich noch mit dem mexikanischen Banditen Mescal und seiner Bande, die gelegentlich über die Grenze kommen, um die Siedler zu schikanieren und die sich schließlich mit dem Major gegen die Siedler verbünden. Und so kommt es nach diversen kleineren Scharmützeln schließlich zum Showdown im Tal der Siedler.
Mit "Die rechte und die linke Hand des Teufels" gelang dem Duo Bud Spencer und Terence Hill der erste richtig große Erfolg. Damit war dieser Film auch der eigentliche Startschuss der so erfolgreichen gemeinsamen Filmkarriere, auch wenn sie hier nach Gott vergibt, wie beide nie, Vier für ein Ave Maria und Hügel der blutigen Stiefel bereits zum vierten Mal zusammen als Hauptdarsteller vor der Kamera standen (dazu spielten beide 1959 noch in Hannibal mit, dort aber nur in Nebenrollen).
Die italienische DVD des Films bietet eine deutlich bessere Bildqualität als die e-m-s-DVD, doch ist die italienische Fassung leider in manchen Szenen gekürzt. Ungekürzt ist aber auch die e-m-s-DVD nicht. So ist beispielsweise die Endschlägerei auf der italienischen DVD 55 Sekunden länger (D: 4:45 Minuten, I: 5:40 Minuten). Eine Mischung aus beiden DVDs stellt schließlich die DVD-Neuauflage von 3L dar. Diese benutzt das italienische Bildmaster, weswegen hier die Bildqualität deutlich besser ist als bei e-m-s. Auch ist hier die Endschlägerei nun erstmals ungekürzt. Leider wurden aber nicht alle in Italien fehlenden Szenen in das Master eingefügt, so dass diese Neuauflage leider noch immer gekürzt ist.
"Die rechte und die linke Hand des Teufels" war der erste ernsthafte Versuch dem ernsten und immer brutaler werdenden Italo-Western Humor einzutrichtern. Damit traf Drehbuchautor und Regisseur Enzo Barboni genau den Nerv der Zeit. Vom Erfolg des Films waren im Vorfeld allerdings viele Produzenten nicht überzeugt, weshalb Barboni mit seinem Drehbuch sehr viele Klinken putzen musste, bevor er in Italo Zingarelli einen Produzenten fand, der sich von seiner damals revolutionären Idee der Westernkomödie überzeugen ließ.
Regisseur Enzo Barboni war zuvor bereits viele Jahre als Kameramann tätig und lernte bei dieser Arbeit auch schon Terence Hill und Bud Spencer kennen. So war er u.a. Kameramann bei Blaue Bohnen für ein Halleluja, Django und die Bande der Gehenkten und Die fünf Gefürchteten. Seinen größten Erfolg als Kameramann feierte er 1966 aber mit "Django", dem Original mit Franco Nero. "Die rechte und die linke Hand des Teufels" war Barbonis zweite Regiearbeit. Sein Debüt feierte er ein Jahr zuvor mit dem konventionellen Italowestern "Django - Die Nacht der langen Messer" (Ciakmull, l'uomo della vendetta). Für diesen Film legte er sich auch bereits sein Pseudonym E.B. Clucher zu. Bis 1990 drehte Barboni noch acht weitere Filme mit Bud Spencer und / oder Terence Hill, die allesamt das Bild des Duos entscheidend mitprägten.
Mit "Die rechte und die linke Hand des Teufels" bekam das Duo Spencer/Hill auch ihr zukünftiges Markenzeichen verpasst, die ausgedehnte Schlägerei. Kleinere Scharmützel hatten die Beiden zwar auch schon in Vier für ein Ave Maria und Spencer auch in Hügel der blutigen Stiefel zu überstehen, aber die formvollendete Schlägerei in der bekannten Form feierte hier ihre Premiere. Fortan durfte sie in (fast) keinem Film der Beiden mehr fehlen.
Choreografiert wurden die Schlägereien von Giorgio Ubaldi, der über ein festes Ensemble von Stuntmen verfügte. Diese Stuntmen wurden fortan ebenfalls zu einem festen Bestandteil der Spencer/Hill-Filme.
Dauerbösewicht Riccardo Pizzuti hatte hier als Handlanger Jeff ebenfalls seinen ersten in Erinnerung bleibenen Auftritt an der Seite Bud Spencer und Terence Hills. Auch er gehörte ab sofort in vielen weiteren Filmen des Duos zur Stammbesetzung.
In einer Szene des Films hat Terence Hill ein Baby der Mormonen auf dem Arm und kitzelt dieses mit seinem Colt. Bei dem Baby handelt es sich um seinen eigenen Sohn Jess.
Das markante Titellied des Films aus der Feder von Franco Micalizzi wird gepfiffen von Alessandro Alessandroni, dessen Pfeiffen auch viele Soundtracks von Ennio Morricone bereichert haben, u.a. den von "Spiel mir das Lied vom Tod". Gesungen hat es für den Film der italienische Sänger Annibale Giannarelli. Viele Jahre später benutzte Quentin Tarantino den Song für die Endszene seines Westerns "Django Unchained".
Terence Hill benutzt in dem Film einen Colt 1851 Navy Revolver, während Bud Spencer einen Colt 1873 Single Action Army trägt.
Die deutsche Synchronfassung des Films entstand im Aventim Filmstudio in München unter der Regie von Horst Sommer. Als Sprecher sind Wolfgang Hess auf Bud Spencer und Hartmut Reck auf Terence Hill zu hören. Thomas Danneberg, der heutzutage als Hills Stammsprecher gilt, wurde dies erst zwei Jahre später bei Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle.
Nur ein Jahr nach dem großen Erfolg des Films traf sich das gesamte Team erneut um die direkte Fortsetzung Vier Fäuste für ein Halleluja in Angriff zu nehmen.
Laufzeit deutsche DVD (e-m-s Erstauflage): 108:28 (Ende-Einblendung bleibt tonlos stehen bis 109:04 Minuten).
Laufzeit deutsche DVD (3L): 109:10 (leicht gekürzt gegenüber der Erstauflage, dazu mit italienischen Abspann).
Laufzeit italienische DVD Lo chiamavano Trinità: 105:41 Minuten.
Laufzeit spanische DVD Me llamaban Trinidad: 110:01 Minuten. |
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